Ein nicht langweiliges Leben
Geboren 1959 im Ruhrgebiet, Witten an der Ruhr, als Kind eines Bergmanns und einer Hauswirtschafterin waren die Startbedingungen nicht immer optimal. Eine akademische Laufbahn nicht vorgesehen. Die Eltern hatten als Kinder die Schrecken des Zweiten Weltkrieges mit aller Wucht erlebt und die Fluchterlebnisse von Pommern/Ostpreußen in den Westen in traumatischer Erinnerung. Glücklicherweise nahmen die jungen Eltern die Verpflichtung nicht an, mich „auf´n Pütt zu schicken“ und verzichteten vorerst auf das angebotene Eigenheim.
1977 kam dann die Verpflichtung zur Bundeswehr. Damals noch mit 17 Jahren (und Sondererlaubnis) marschierte ich ein, um ein „Mann“ zu werden und den Duft von Freiheit und Männlichkeit einzuatmen. Die erste Ausbildung in Köln/Bonn, neben den rein militären Zweckausbildungen, war die zum 1. Flugzeugmechaniker, später nebenbei den Kaufmannsgehilfenbrief auf Abendschule und in der zweiten „Halbzeit“ dann Stabsausbildung.
Im Dezember 1980 gab es eine große „Zäsur“ indem ich durch ein einschneidendes Erlebnis mein Leben mit dem lebendigen Gott umstellte. Gleichzeitig beantragte ich meine Änderung der Verwendung. Weg vom rein technischen Handwerk hin zum Umgang mit Menschen. Die Passagierabfertigung in Köln/Bonn waren auf dem militärischen Teil nun meine Welt. Eine für mich wichtige Zeit. Privat fand ich mein geistliches Zuhause in der örtlichen Pfingstgemeinde wo ich mich intensiv einbrachte. Gottesdienst, Jugendstunde, Bibelstunde, Hauskreis und Straßeneinsätze bei Wind und Wetter füllten meine Freizeit und waren mein Leben.
1984 dann kam die Hochzeit mit Michaela und ein halbes Jahr später der Beginn des Theologiestudiums bei Darmstadt. Das anschließende Vikariat in Bonn (damals noch Bundeshauptstadt) gab mir einen intensiven Eindruck von Gemeindearbeit, wie sie sein kann.
Meine Ordinationsarbeit „Wiedergeburt in Licht der Bibel und heutiger Zeitströmungen“ brauchte eine Weile, da der Weg in Gemeindegründung und Gemeindeaufbauarbeiten keine geregelten finanziellen Einnahmen sicherte. Um hier aber verantwortungsvoll gegenüber der Familie zu handeln, nahm ich verschiedene Jobs an, die dann letztendlich im Verkauf von Telekommunikationsleistungen und später Großkundenbetreuung in derselben Branche ergab. Ein Fernstudium der Telekommunikation (Diplom) gaben mir bei so manchem Kunden dann auch einen erleichterten Einstieg ins Fachgespräch, Beratung und Lösungsangebote. Meine technische Begabung war da durchaus hilfreich und als Mann der Praxis konnte ich auf meine Erfahrungen zurückgreifen. Später war das kaufmännische und technische Denken dann im „Krisenmanagement“ (Business CRM, ITIL V.3 Zertifizierung, Process Owner BCRM) eine großen Hilfe und ich war insgesamt 20 Jahre bei der letzten Firma.
2020 dann Herzinfarkt, Reha und 3/4-Jahr später dann die Entscheidung die Rente vorzeitig zu beantragen. Eine gute Entscheidung. Für mich, meine Frau und meine 3 erwachsenen Kinder wohl die beste seit Jahren. Geld ist nicht alles. Und die 5 Enkel sind eine Freude, die ich gerne als „Opi“ begleite und unterstütze. Familie ist ein hoher Wert, den man im Leben nie vernachlässige darf. Kein Titel, Beruf oder sonstiges kann diesen Wert wirklich überflügeln. Die Karriere endet irgendwann und irgendwie, die Familie bleibt.
Um nicht im Rentenstatus zu versauern, war ich auch in der Politik tätig. Seit 2018 Mitglied einer Partei ergab sich dann auch 2020 das Mandat zu Stadtverordneten (=Ratsherrr) und 2024 zum Schöffen am Landgericht.
Heute (2025) wohne ich in Wuppertal, bin in der Credo-Kirche Oberbarmen daheim und lebe mein Leben in der Verantwortung, daß ich vor Gott meinen Alltag verantworten darf und mit Ihm gestalten darf.
Außerhalb der beruflichen Welt (und der Familie) mache ich gerne Musik (Gitarre und „Keyboards“ im Homestudio), vernachlässige leider das Segeln (mein Meilenbuch setzt Patina an) und Motorradfahren (meine Honda Sevenfifty vereinsamt) sehr und ansonsten verbreite ich leidenschaftlich gerne die beste Botschaft dieser Welt auf jeder erdenklichen Art und Weise. Sei es von Kanzeln, Kleingruppen, Webseiten oder im persönlichen Gespräch. „Wes das Herz voll ist …“ ist hier wohl ein passendes Sprichwort.
In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade.
Epheser 1:7