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Bibel lesen mit Gewinn

Gleise

Ganz gleich, ob du schon lange mit Jesus unterwegs bist, ganz frisch, ob Laie oder Theologe. Die Bibel ist und bleibt die erste Adresse, wenn man wissen will, was Gott sagt und denkt. Hierin offenbart Er sich den Menschen und darum ist es so wichtig, daß wir die Bibel ernst nehmen, lesen und soweit möglich verstehen. Denn hier hat sich Gott festgelegt.

Wenn es auch gelegentlich andere Wege gibt in denen sich Gott mitteilt, so ist und bleibt der Maßstab doch immer noch das geschriebene Wort Gottes. Dies zu lesen und Wort und Geist zusammen zubringen entfacht echtes Leben. Die Bibel besteht aus den Büchern des Alten Testamentes und des Neuen Testamentes und ist eine erstaunliche Sammlung an Büchern. Viele Schreiber über viele hundert Jahre und doch ein Geist, der sich hier zeigt und voller Güte festlegt. Gott selbst will sich jedermann zeigen (soweit wir ihn erfassen können).

Die Bibel ist für alle Menschen. Kinder können sie lesen und daran lernen; ebenso aber auch studierte Professoren und Intellektuelle. Und alle können lebenslang daran staunend forschen und lernen. Gott sei Dank für soviel Güte. Auf die Fragen nach der wundervollen Entwicklung dieses Gesamtkunstwerkes, der Quellen und Überlieferungstraditionen gehe ich hier nicht weiter ein. Ich kenne diese (meist) und sie bringen mich nicht ins Wanken. Die Bibel ist tatsächlich Gottes Wort.

Wie kann ich die Lesung gestalten?

Hier gibt es so viele Antworten, wie Fragesteller. Darum möchte ich hier nur ein paar Möglichkeiten aufführen, die mir selbst geholfen haben und teilweise noch helfen, um Gottes Wort aufzunehmen. Ja, du liest richtig: aufzunehmen. Die Bibel zu lesen ist für mich wie ein Akt des Essens eine Art von Nahrungsaufnahme. Warum? Nun es stärkt mich. Es gibt Antworten auf meine Fragen des Lebens. Es stärkt mich im Glauben. Es gibt mir Antworten auf Fragen, die mir gestellt werden. Es zeigt mir mehr vom Wesen des lebendigen Gottes und ist eine Art Liebesbrief Gottes an mich.

Klingt sicherlich seltsam für jemanden, der hier noch nicht diese Erfahrungen gemacht habt. Doch ich kann sagen: Es lohnt sich, sich zu stellen und zu erforschen. Scahden kann es nicht und wenn es nützt, dann ist es doch gut.

Die Wahl des „Materials“

Zunächst einmal stellt sich die Frage nach der „Darreichungsform“. Wir haben heutzutage zahllose Möglichkeiten und viele Übersetzungen. Da fällt es schwer sich zu entscheiden.

Zum Einen ist die Wahl, ob wir die Bibel auf Handy, Computer und Co lesen wollen. Da gibt es eine ganze Menge an Möglichkeiten dies zu tun. Oder will man lieber ein echtes und gedrucktes Buch haben? Beides hat Vorteile und man muß sich ja nicht auf nur eine Form für alle Zeiten festlegen.

Und dann gibt es noch die Frage nach der „richtigen“ Übersetzung. Dazu könnte ich jetzt lange referieren, doch soll diese Frage nur gestreift werden. Für Menschen, die dem Grundtext möglichst nahe kommen wollen ist wohl die Elberfelder Bibel die wohl beste Möglichkeit. Diese Grundtextnähe macht sie aber auch manchmal etwas sperrig und die Sätze sehr lang. Für den Typ „Bibelforscher“ aber sicherlich allererste Wahl. Ihr ebenbürtig und leichter zu lesen wäre die Schlachter Bibel oder der gute alten Luther Bibel in der moderneren Version. Vorteil der Luther Bibel ist auch, daß man vielleicht mit den Textpassagen vertrauter ist, weil manche Zitate zu Sprichworten geworden sind.

Dann gibt es noch Übersetzungen, die Wert auf leichte Lesbarkeit legen und nicht so geeignet sind zur Lehre und Forschung. Nützlich und erhellend sind sie allemal und zum Durchlesen natürlich besonders geeignet. Zu nennen wär da die Hoffnung für alle oder auch die Neue Übersetzung und andere.

Ja, es gibt auch noch die Bruns Bibel, die Buber Bibel, das Albrecht Neue Testament, die Menge Bibel und noch viele andere gute Übersetzungen. Doch ist hier nicht der Raum für eine umfassende Übersicht. Es geht um das gewinnbringende Bibellesen.

Liebestempel Müngsten

Jetzt geht es los

Ich unterscheide hier zwei Arten des Bibellesens. Zum Einen ist es das reine Lesen. Zu empfehlen ist es, um einfach einen Überblick zu bekommen. Beim reinen durchlesen erschließen sich oft Zusammenhänge, die einzelne Passagen der Bibel verständlich machen. Außerdem ist die Beschäftigung mit Gottes Wort auch für unseren Geist nützlich. Ich nenne es gerne „Duschen im Wort“, weil es eine ähnliche Wirkung hat. Ich beschäftige mich mit Gottes Gedanken und das ordnet meine eigenen Gedanken. Es ist wie in einem Dialog mit einem anderen Menschen; der Gesprächspartner beeinflußt mich und meine Gedanken (sei es zum Guten oder Bösen).

Darum empfehle ich diese Art von Lesung jedem Menschen. Ziel könnte es sein, die Bibel in einem Jahr komplett durchzulesen. Dazu reichen etwa drei Kapitel täglich und man kann es schaffen. Eine gute Art und Übung, die man gerne weiterführen kann. Ich habe in 45 Jahren Jesusnachfolge schon viele Male die Bibel komplett durch und finde immer noch Dinge, Sachverhalte und Erkenntnisse, die mir vorher nicht aufgefallen sind. Ist das nicht ein Wunder?

Hier geht es aber nicht um Leistung, sondern um Beziehungpflege. Mache es dir zur Gewohnheit, Gott vorher zu bitten durch den Heiligen Geist zu dir zu sprechen. Durch den Geist, der dieses Wort geschrieben hat kann dasselbe Wort wieder lebendig werden und lebendig machen. Stumpfes runterlesen ist wenig ertragreich.

Die zweite Form der Bibellese ist das studieren der Bibel. Dazu müßte ich in einem eigenen Beitrag weiter ausholen (was ich vielleicht auch machen sollte). Dazu gibt es viele Vorgehensweisen. Zum Einen kann ich mich an ein biblisches Buch heranmachen und dem meine ganze Aufmerksamkeit widmen. Ich lese den Text in verschiedenen Bibelübersetzungen. Passagenweises Vorgehen oder alles an einem Stück ist abhängig vom Umfang und der Strategie. Üblicherweise notiere ich mir Fragestellungen und Wichtiges. Dann markiere ich mir wichtige Begriffe, Formulierungen etc. Im nächsten Schritt lese ich Literatur, die mir etwas sagt über den historischen Hintergrund, die Lebensweise der damaligen Zeit, Politik und Traditionen.

Im nächsten Schritt kommt Sekundärliteratur zum Einsatz. Bibellexikon, Handbuch zur Bibel und letztendlich auch Kommentare bereichern und ergänzen unsere Erkenntnisse. Es ist nur gut zu wissen, daß hier auch nur Stückwerk und Teilerkenntnisse gesammelt wurden und diese durch aus sorgsam abgewogen werden müssen.

Eine schöne Version der Bibelarbeit ist dann noch das Bibelgespräch. Mit dem Ehepartner oder einem Freund/Freundin zu lesen kann sehr bereichernd sein. Auch in einer kleinen Gruppe zu diskutieren und zu forschen kann dem Ganzen eine besondere Dynamik geben. Vielleicht kann ja auch ein erfahrender Bibelkenner hier gute Inputs geben. Wichtig ist immer nur: Alle Erkenntnis ist Stückwerk und man kann immer noch lernen.

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